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NEULICH in der Verkehrskontrolle – eine Konflikt-Story aus dem Alltag

Autorenbild: Jürgen DostalJürgen Dostal

Aktualisiert: 9. Juli 2024

Heute starte ich meine neue Reihe über Konflikte 🧨 im Alltag. Wie geht es mir persönlich, wenn mir kleine Ärgernisse begegnen? Wie gehe ich damit um? Wann wird ein Thema zum Konflikt? Und, wie würden Sie es handhaben? Es war erst kürzlich, an einem Samstagvormittag. Ich bin mit meinem Hund 🐶 auf der Rückfahrt vom Hundetraining und hatte meine Geschwindigkeit im Ortsgebiet einer kleinen Gemeinde in der Buckligen Welt übersehen. Es kommt, wie es kommen musste: Ich wurde von einem Polizisten 🚓 zur Seite gewinkt.


NEULICH in der Verkehrskontrolle - Konflikt-Storys aus dem Alltag
NEULICH in der Verkehrskontrolle - Konflikt-Storys aus dem Alltag

Das Problem ist wenig meine Geschwindigkeitsüberschreitung, als vielmehr, dass ich (wie so oft) weder meinen Führerschein, Zulassungsschein und schon gar nicht Bargeld mit mir führe, niemals. Ich bin ja gänzlich digital, also habe ich alles auf meinem Handy. Ja, ich habe auch bereits den digitalen Führerschein. Nicht sehr praktisch, wie sich herausstellt. Denn in einer Stresssituation zieht man den Führerschein wohl leichter, als dass man unter hunderten Apps am Handy 📵 endlich die digitale Identifikation seiner selbst findet. Damit beginnt jedoch erst der Fluch der so schönen neuen Welt – ein Konflikt drohte zu eskalieren:


Der Polizist 👮 – sehr formal und bestimmt – schon etwas unentspannt hinsichtlich meiner Fertigkeit einen Führerschein zu zücken, erklärte mir, dass er diesen nicht akzeptieren würde. Der Gesetzgeber habe wohl eine entsprechende Verordnung für die Bürger erlassen, alleine die Exekutive habe noch keinerlei interne Anweisung zur Entgegennahme. Ich fange an zu schnaufen, werde nervös, überlege, ob ich mir auf meine Bürgerrechte, auf den Volksanwalt oder die Tante aus der Tierecke berufen soll. Nein, als Mediator bleibe ich ruhig und gelassen. Wie auch immer, nach einer Ewigkeit finde ich meinen Führerschein, der Polizist zückt im Gegensatz sein Handy zum Scannen. Na bitte, geht ja doch. Man muss nur wollen. Leider ist das Zertifikat der App am Handy der Exekutive abgelaufen. War wohl doch nicht.


Das läuft gar nicht gut, um nicht zu sagen, aus dem Ruder. Der Beamte drückt alle Augen zu, und stellt die Ausstellung einer sofort zu begleichenden Strafe in Aussicht, ich zücke mein Handy um diese zu bezahlen. Aber wir sind in Österreich: Hier kannst du dich vielleicht elektronisch ausweisen, aber du musst deine Straften noch immer bar 👛 bezahlen. Wo kommen wir denn hin, wenn am Einsatzgürtel des Polizisten, neben Waffe, Teaser, Funkgerät und Handschellen nun auch noch ein mobiles Zahlungsterminal hängt?


Die Spannung steigt. Ich muss wohl zur nächstgelegenen Sparkasse, um Bares abzuheben. Doch hier tut sich das nächste Hindernis auf: An den meisten Bankomaten 🏧 in Österreich kann man bereits mit NFC (also über Handy) abheben. Befinden diese sich jedoch im Foyer der Bank, bekommt man außerhalb der Öffnungszeiten nur Zutritt, wenn man sich ausweist – mittels Karte ausweist. Nicht sinnvoll, aber Realität. Die Stimmung droht zur kippen – glaube ich jedenfalls. Jetzt wird es wohl zur Anzeige kommen, schlimmsten Falls muss ich mit auf die Polizei-Station und der ganze Tag ist verdorben. Mit der Exekutive soll man es sich halt nicht anlegen. Typisch Österreich. Aber ich werde eines Besseren belehrt: Der Beamte bietet mir an, mich mittels Polizeieskorte zur nächsten Filiale zu gleiten und mittels seiner persönlichen Karte 💳 ins Foyer einzulassen. Ich bin platt.


Gesagt, getan. Ich fahre unter Polizeischutz 🚓 auf den Parkplatz der nächsten Sparkasse und hebe einen beträchtlichen Betrag ab. Das wird jetzt schon ordentlich kosten. Aber immerhin, haben wir eine Lösung gefunden. Sie können sich mein Erstaunen vorstellen, wie mir der Polizist in der Folge nur 20 Euro verrechnet. Auf meine Rückfrage erklärt er mir: „MAN MUSS ES JA NICHT ÜBERTREIBEN.“


Ich denke, dass dies eine sehr weise Aussage ist. Wenn wir in Konflikt-Situationen geraten, können wir uns in der Regel entscheiden, ob wir zur Eskalation oder Befriedung beitragen. Lege ich persönlich eher ein Schauferl nach oder biete ich Lösungsmöglichkeiten an. Mein Dank gebührt diesem Polizisten, der während des gesamten Prozesses deeskalierend gewirkt hat. Ich habe viele von ihm gelernt. 🚀 🚀 🚀


Ich freue mich auf Ihre Kommentare: Was hätten Sie in dieser Situation empfunden? Hätte für Sie ein Konflikt entstehen können?

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